Eine Familie mit dem erzielten Gehalt gründen? Das ist nicht möglich oder zumindest nur sehr begrenzt. Dieser Ansicht sind weit mehr als zwei Drittel der Kommunikationsdesigner, die an der Umfrage des BDG zum Gehalt von angestellten Kommunikationsdesignern teilgenommen haben. Doch keine Sorge: Die Karriere des angestellten Kommunikationsdesigners ist kurz. Für Familienplanung ist im Anschluss noch genügend Zeit. Nur ein Viertel der Teilnehmer der Umfrage ist länger als 6 Jahre angestellt und nur jeder Fünfte ist älter als 35 Jahre.
Allein diese Ergebnisse der Online-Umfrage des Berufsverbandes der Kommunikationsdesigner werfen ein bezeichnendes Schlaglicht auf die Arbeitsbedingungen angestellter Kollegen und Kolleginnen, das uns nicht eben froh gestimmt hat. Trotz stetig wachsender Umsätze innerhalb der Kreativwirtschaft, die vor allem auf das Kommunikationsdesign zurückzuführen sind, zeigen die Antworten der 932 Teilnehmer der Umfrage, dass ihr Beruf für die Mehrheit mitnichten eine gut gestaltete Lebensperspektive bietet.
Jeder zehnte Designer, der in Vollzeit arbeitet, verdient zwischen 1.000 und 1.500 € monatlich. Bei fast einem Drittel liegt der monatliche Verdienst unter 2.100 €. Wohl gemerkt: weit mehr als die Hälfte der Kollegen und Kolleginnen verfügt laut unserer Umfrage über einen akademischen Abschluss, mehr als 80 Prozent haben zumindest ein Abitur vorzuweisen.
Die Festanstellung im Kommunikationsdesign – das sagen uns die Zahlen – ist eine Phase im Leben, die schnell vorübergeht. Drei von vier Designern sind nicht länger als 6 Jahre angestellt. »Da findet eine traurige Vergeudung an akademischen Fachkräften statt, die offenbar keine langfristige Perspektive als Angestellte haben«, meint BDG-Präsident Henning Krause.
Wir wissen um mögliche Verzerrungen der Ergebnisse, die durch das Medium Internet entstehen können. Wir wissen nicht, ob wir einen repräsentativen Querschnitt aller Kommunikationsdesigner erreicht haben oder nur eine Gruppe internet-affiner junger Angestellter. Doch unsere Beobachtungen bestätigen das allzu frühe Ende von Angestelltenkarrieren.
Führungspositionen werden von den wenigsten Kommunikationsdesignern erreicht. So tragen lediglich 6 Prozent aller Teilnehmer der Umfrage den Titel »Creative Director«. Und das ist nach unserer Einschätzung auch eine Frage der Qualifikation. »Viele Designer sind in kaufmännischer und in strategisch ökonomischer Hinsicht nicht gut genug ausgebildet«, stellt BDG-Präsident Henning Krause fest. »Das ist mit Sicherheit einer der Gründe für die begrenzten Karrieren angestellter Kommunikationsdesigner. Hier gilt es an den Hochschulen noch erheblich nachzubessern.« Die Dokumentation der gesamten Online-Umfrage mit insgesamt 24 Fragen zu diversen Aspekten der Arbeitsbedingungen von angestellten Kommunikationsdesignern finden Sie hier:
Honorar- & Gehaltsreport 2014 (140 Seiten, PDF, 3 MB)
BDG Honorar- & Gehaltsreport 2012 (92 Seiten, PDF, 1,7 MB)
BDG-Gehaltsreport 2010 (15 Seiten, PDF, 230 KB)
Druckexemplare können in der Geschäftsstelle per Mail an info@bdg.de abgerufen werden. Für Journalisten sowie BDG-Designer und -Designerinnen ist die gedruckte Dokumentation kostenfrei. Allen anderen senden wir sie gerne gegen eine Schutzgebühr in Höhe von 10,00 Euro zu.