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Facts and figures

Laut Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) arbeiteten 2021 im Designmarkt rund 266.000 Erwerbstätige in 60.000 Unternehmen. Diese beiden Kennzahlen zeigen, dass der Designmarkt eher kleinteilig strukturiert und durch einen hohen Anteil von Solo-Selbständigen geprägt ist. Die Zahl wäre noch größer, würden auch die angestellten Designer:innen, die in Unternehmen aller Art beschäftigt sind, einberechnet. Leider gibt es keine einschlägigen Untersuchungen der Branche.

Unbestritten ist Design trotzdem einer der größten Teilmärkte innerhalb der Kultur- und Kreativwirtschaft. Alleine im Design wurden im Jahr 2021 Umsätze von ca. 20 Mrd. Euro generiert.

Wie hoch der Anteil von Kommunikationsdesigner:innen innerhalb der Designbranche ist, lässt sich kaum beziffern. Das liegt neben der fehlenden Datenerhebung auch daran, weil der Beruf viele Bezeichnungen für spezielle Kompetenzen umfasst.

So umfasst Kommunikationsdesign: Corporate Design, Branding, Motiondesign, UX-Design, UI-Design, Web- und App-Design, Grafikdesign, Informationsdesign, Illustration, Packaging, Editorial Design, Typografie, Signaletik, Social Design und einiges mehr.

Trotz dieser enormen Vielfalt gibt es eine Reihe von gemeinsamen Prinzipien, die alle Spezialisierungen miteinander verbindet. Diese Standards definieren das Berufsbild.

Berufsbild Kommunikationsdesign

Kommunikationsdesigner:innen entwickeln mit gestalterischen Mitteln Lösungen für Fragestellungen im weitesten Bereich der Kommunikation im Auftrag für andere oder auf eigene Veranlassung.

Sie entwerfen dabei neue Werke oder gestalten neue Prozesse, die zu den gewünschten Lösungen führen. Um diese Ergebnisse zu erreichen, analysieren Designer:innen einen Ist-Zustand und gleichen diesen mit einem gewünschten Ziel und der gewünschten Zielgruppe ab. Anschließend entwerfen sie die passenden Werkzeuge wie etwa Kommunikationsstrategien (z.B. Kampagnen oder Corporate-Design-Lösungen), Identifikationsformate (z.B. Branding, Imagebildung), digitale Services (z.B. Webportale, Plattformen oder Apps), Navigationssysteme (z.B. für Wegeleitung) gedruckte Medien oder auch Produkte. Die Entwicklung dieser Komponenten erfolgt in einem iterativen Prozess in enger Zusammenarbeit mit den Auftraggeber:innen.

Wesentlicher Teil des Entwurfsprozesses ist ein schöpferischer Akt, der intuitive, ordnende, künstlerische, chaotische sowie induktive Herangehensweisen enthält. Designer:innen nutzen diesen schöpferischen Akt, um neue Zugänge zu ermöglichen, neue Sichtweisen zu erzeugen oder Strukturen zu vereinfachen. Sie setzen kommunikative, technische und künstlerische Mittel ihrer Wahl ein, die neuartige Kombinationen von Vorhandenem, komplette Neuschöpfungen oder eine Mischung aus beidem sein können. Der Entwurfsprozess ist oft eingebettet in vorbereitende Prozesse, wie etwa Beratung, Recherche oder Analyse.

Kommunikationsdesign ist in hohem Maße auf den Menschen ausgerichtet.

Lösungen werden von der Anwendung her gedacht (User-Centered-Design), der Aspekt der Gebrauchstauglichkeit hat einen hohen Stellenwert (Usability). Empathie zählt zu den unabdingbaren Kompetenzen von Designer:innen. Mit partizipativen Methoden wie Design Thinking beziehen sie ein möglichst großes Maß an Perspektiven in den Entwicklungsprozess mit ein.

Mit ihrer Arbeit schaffen Kommunikations­designer:innen einen Mehrwert für Unternehmen, Gruppen und Organisationen, indem sie durch Gestaltung Innovationen, Informationen, Produkte, Services und vieles mehr nutzbar machen. Ziel ist immer eine strukturelle Verbesserung des Vorhandenen oder die Erschließung von Neuem.

Die Arbeit von Kommunikationsdesigner:innen unterliegt ganz oder in Teilen dem Urheberrecht. Dadurch ist deren Arbeit oftmals mit der Übertragung von Nutzungsrechten verbunden.

Design als Wirtschaftsfaktor

Als Auftraggeberin ist die Designwirtschaft ein entscheidender Wirtschaftsfaktor für viele andere Branchen. Neben dem direkten Einfluss, der durch eine Steigerung der Wertschöpfung quantifiziert werden kann, gibt es auch indirekte Innovationswirkungen, die über reine Geschäftsbeziehungen hinausgehen. Diese Spill-Over-Effekte entfalten ihre Wirkung auf die Gesamtwirtschaft und Gesellschaft, indem sie z.B. Know-How und Arbeitspraktiken übertragen.

Stichwort »Design Thinking«. Diese, nach dem Vorbild der Arbeitsweise professioneller Designer:innen an der d.school entwickelte Methode wird mittlerweile von vielen DAX-Unternehmen wie SAP, Telekom, Volkswagen als Entwicklungstool eingesetzt.